Auch 2025 führte uns wieder eine Tour in die Rhön.
Als Standort hatten wir uns das Hotel zur Linde in Schenklengsfeld ausgesucht. Für Motorradfahrer ist dieses Hotel sehr empfehlenswert. Es gibt die Möglichkeit, die Motorräder in einer großen Garage unterzustellen und das Betreiberehepaar sowie das ganze Personal ist sehr gastfreundlich.
Schenklengsfeld ist eine ländliche Gemeinde im osthessischen Landkreis Hersfeld‑Rotenburg und liegt etwa 10 km südöstlich von Bad Hersfeld. Die Gemeinde besteht aus dem Kernort und 13 Ortsteilen – darunter Lampertsfeld, Malkomes, Erdmannrode, Konrode, Dinkelrode, Wippershain und weitere – und zählt rund 4 300 Einwohner.
Geografie & Landschaft
Schenklengsfeld liegt auf einer fruchtbaren Hochebene zwischen dem Seulingswald im Norden und dem Hessischen Kegelspiel im Süden. Die Gemeinde befindet sich auf 317–318 m über NHN, nahe der Wasserscheide zwischen Fulda- und Werratal, mit Quellen wie der Solz und dem Ransbach in der Nähe (Wikipedia). Die Region ist geprägt von sanften Hügeln, Wäldern und offenen Feldern – ideal für Wanderungen und Radtouren (landwirtschaft.hessen.de).
Sehenswürdigkeiten & Kultur
Das markanteste Wahrzeichen ist die weithin bekannte Tausendjährige Linde auf dem historischen Marktplatz – vermutlich Deutschlands ältester Baum, über 1 200 Jahre alt und Stammgast in Bilderbüchern rund um Naturdenkmale. Einst diente sie als Gerichtslinde mit Prangerfunktion, heute ist sie ein beliebter Treffpunkt und Schauplatz von Veranstaltungen wie dem Lindenblütenfest (alle zwei Jahre) und kleineren Kulturabenden unter dem Baum (Wikipedia).
Die evangelische Mauritiuskirche, Mutterkirche des Kirchspiels Schenklengsfeld, kombiniert einen romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert mit einem barocken Kirchenschiff aus dem 18. Jahrhundert und einem Turmaufsatz von 1822. Innen beeindrucken Spiegeltonnengewölbe, historische Emporen und eine 1888 eingebaute Orgel (Wikipedia).
Weitere kulturelle Einrichtungen sind das Judaica‑Museum im ehemaligen jüdischen Lehrerhaus (gegründet 1999) sowie der historische jüdische Friedhof mit Gedenkstein für die Opfer des Holocaust – ein wichtiger Ort der Erinnerung (Wikipedia).
Geschichte & Verwaltung
Erstmals Mitte des 9. Jahrhunderts als „Lengesfeld“ erwähnt, war Schenklengsfeld Zentrum des Amtes Landeck mit Vogtei, Galgen und Gerichtsfunktionen. Im Laufe der Jahre wurde es Teil von Hessen‑Kassel, später Preußen und heute Bundesland Hessen. Seit 1971/72 entstanden durch Gebietsreformen die heutigen Ortsteile (Wikipedia).
Schenklengsfeld bietet eine gelungene Mischung aus Historie, Natur und ländlichem Leben. Die traditionsreiche Linde, kulturelle Einrichtungen, naturnahe Rad‑ und Wanderwege sowie ein reges Gemeindeleben machen den Ort zu einem charmanten Ziel im hessischen Kuppenrhön.
Tour 1
1 | Schenklengsfeld → Oberbreitzbach → Mansbach
Unmittelbar nach dem Start in Schenklengsfeld führt die Route über die L 3171, eine angenehm breite Landstraße, die sich weich durch Felder und Baumstreifen schlängelt. Hinter dem Basaltwerk steigt die Strecke leicht an, bevor in Oberbreitzbach auf die L 3173 gewechselt wird. Zwei lang gezogene Kurven leiten hinab in das Fachwerkdorf Mansbach, dessen gesamte Ortsdurchfahrt derzeit als L 3173 ausgewiesen ist.
Quelle: Osthessen News
2 | Mansbach → Großentaft → Haselstein → Mittelaschenbach
Am südlichen Ortsende von Mansbach biegt die Tour links auf die schmale, kurvenreiche K 88 ab, die einen reizvollen Wechsel zwischen Hecken und Wiesen bietet. In Großentaft wird die gut ausgebaute L 3397 Richtung Rasdorf erreicht; bereits nach einem Kilometer zweigt jedoch die K 29 ostwärts ab und zieht in drei rhythmischen Kehren hinauf nach Haselstein. Von dort folgt die Strecke der L 3258, die laut Hessen‑Liste genau diese Dörfer verbindet: Haselstein – Mittelaschenbach – Hofbieber – Langenbieber.
Quelle: Wikipedia
3 | Mittelaschenbach → Langenbieber → Poppenhausen
Die L 3258 wechselt zwischen Waldpassagen und freien Hochflächen. In Langenbieber zweigt die L 3330 nach Westen ab und führt an den Hang der Wasserkuppe heran, bis sie in Poppenhausen auf die L 3307 trifft. Diese Straße führt in ein offenes Hochtal; hier beginnt die berühmte L 3068, deren letzte 6 km mit perfektem Asphalt und herrlichem Fernblick zum Flugfeld der Wasserkuppe hinaufführen.
Quelle: Wikipedia
4 | Wasserkuppe → Seiferts → Stetten
Vom Gipfel führt die Tour über die L 3068 wieder bergab bis zur Einmündung in die B 278 bei Abtsroda. Die Bundesstraße folgt dem Ulstertal nordwärts; nach wenigen Kilometern wird Seiferts erreicht, wo die B 278 den Dorfkern quert. Weiter südlich, hinter Wüstensachsen, verlässt die Route die Bundesstraße über die K 87 / NES 27 und steigt sanft nach Stetten im bayerischen Landkreis Rhön‑Grabfeld an – eine schmale, frisch sanierte Kreisstraße, die Motorradfahrende oft für sich allein haben.
Quelle: Rhön‑Grabfeld
5 | Stetten → Sondheim → Bischofsheim → Waldberg → Wildflecken
Ab Stetten geht es auf die B 285 und unmittelbar darauf auf die B 279. Diese Hauptverbindung führt zügig zunächst nach Sondheim an der Rhön und anschließend mit schönen Kurven durch dichten Fichtenforst nach Bischofsheim i. d. Rhön – eine Kaffeepause am Marktplatz lohnt sich. Südlich des Orts zweigt die Tour auf die St 2288 ab, steigt knackig bergauf bis Waldberg und windet sich anschließend auf der L 3174 in engen Kehren zwischen Militärrain und Hochmooren hinab nach Wildflecken.
6 | Wildflecken → Bad Brückenau → Speichertz → Schmalnau
Von Wildflecken führt die B 285 nur kurz talwärts, bevor auf die historische B 286 nach Bad Brückenau gewechselt wird – breit, zügig, mit weiten Ausläufern des Sinngrunds. Am Nordende der Kurstadt geht es auf die L 3199, einen echten Geheimtipp mit nahezu keinem Verkehr, der kilometerweit durch Mischwald nach Speichertz führt. Direkt danach trifft die Tour auf die L 3458, die laut Landesstraßenliste L 3258 und B 279 in Schmalnau verbindet – ein harmonischer Mini‑Pass mit einigen Serpentinen.
Quelle: Wikipedia
7 | Schmalnau → Gersfeld → Böckels → Steinhaus
In Schmalnau wird auf die B 279 gewechselt, die dem Lauf der Fulda nach Süden folgt und frisch saniert in schnellen Bögen bis Gersfeld (Rhön) führt. Dort schwenkt die Route links auf die L 3256, eine technisch anspruchsvolle Waldstrecke über Böckels nach Steinhaus – schmale Fahrbahn, dafür exzellenter Grip.
Quelle: Wikipedia
8 | Steinhaus → Hünfeld → Leimbach → Schenklengsfeld
Ab Steinhaus gleitet die Tour über die L 3176 direkt nach Hünfeld. Nach dem Stadtkern übernimmt kurz die B 84, bevor in Leimbach auf die ruhige K 39 abgebogen wird. Die letzten zehn Kilometer führen quer über das Hügelland; nach zwei weiten Kuppen taucht der Kirchturm von Schenklengsfeld wieder am Horizont auf – der Kreis schließt sich, die Tour ist geschafft.
Diese Runde verbindet typische Rhön‑Highlights (Wasserkuppe, Bischofsheim, Bad Brückenau) mit wenig befahrenen Kreis‑ und Landesstraßen. Sie wechselt ständig zwischen flüssigen Bundesstraßen, panoramareichen Höhen und herrlich kurvigen Waldpassagen – genau das, was man sich von einer Rhön Tour erhofft
Tour 2
Die zweite Tour sollte eigentlich auch ein Rundkurs werden. Baustellen und spontane Entscheidungen, bestimmte Punkte anzufahren, haben das Ganze aber ein wenig unübersichtlich gemacht.
Deshalb wird diese Tour auch nicht wie Tor eins beschrieben, sondern es gibt Informationen zu einigen besonderen Punkten, die wir uns angeschaut haben.
Point Alpha
Point Alpha liegt auf einem Höhenzug der Rhön zwischen Rasdorf in Hessen und Geisa in Thüringen. Während des Kalten Krieges befand sich hier einer der wichtigsten US‑Beobachtungsposten entlang des sogenannten Fulda Gaps, jener möglichen Einbruchlinie, auf der die NATO mit einem Angriff des Warschauer Pakts rechnete. Von 1965 bis 1991 hielten amerikanische Soldaten rund um die Uhr Ausschau nach ungewöhnlichen Truppenbewegungen jenseits der deutsch‑deutschen Grenze. Heute ist der ehemalige Observation Post ein Mahn‑ und Erinnerungsort, der die Teilung Deutschlands ebenso nachvollziehbar macht wie das fragile militärische Gleichgewicht der damaligen Zeit. Besucher können original erhaltene Wachtürme, Radarsensoren, Unterkünfte und Schützengräben besichtigen. Ein authentisch rekonstruiertes Stück Kolonnenweg mit Signalzaun verdeutlicht, wie einschneidend die Grenzsperranlagen das Leben in Ost‑ und West‑Rhön prägten. Im benachbarten Haus auf der Grenze erläutern multimediale Ausstellungen die Entstehung, den Ausbau und letztlich den Fall des Eisernen Vorhangs. Zeitzeugenvideos, Originaldokumente und Alltagsobjekte schlagen einen Bogen von der Weltpolitik bis zu persönlichen Schicksalen. Auch die Rolle der US‑Armee wird kritisch aufgearbeitet: Fotos, Helme und Funkgeräte erinnern daran, dass Point Alpha als „Hot Spot“ galt, an dem der Dritte Weltkrieg beginnen konnte. Gleichzeitig symbolisiert der Standort heute deutsch‑amerikanische Freundschaft und den erfolgreichen Weg zur Wiedervereinigung. Stilvolle Wanderwege, Panoramablicke über Hessisches Kegelspiel und Thüringer Kuppenrhön sowie ein Gedenkstein für die friedliche Revolution von 1989 runden das Ensemble ab. So verbindet Point Alpha eindrucksvoll Naturerlebnis, Geschichtsvermittlung und Zukunftsauftrag. Regelmäßige Bildungsprogramme, Schülerworkshops und internationale Konferenzen fördern heute demokratische Werte und laden dazu ein, Geschichte als gemeinsame Verantwortung aktiv zu begreifen, zu diskutieren und weiterzutragen.
Botterode-Trusetal
Brotterode‑Trusetal ist eine seit 2011 vereinigte Stadt im südwestlichen Thüringer Wald, idyllisch eingebettet zwischen dem 916 Meter hohen Großen Inselsberg und den Tälern von Truse und Laucha. Der Ort blickt auf eine lange Tradition des Bergbaus zurück; Spuren des einst florierenden Fluorit‑ und Eisenabbaues lassen sich im Besucherbergwerk „Hühn“ nacherleben. Heute prägt vor allem der Tourismus das Wirtschaftsleben.
Der Große Inselsberg erhebt sich 916 m hoch im westlichen Thüringer Wald und ist das markanteste Wahrzeichen zwischen Tabarz und Brotterode. Seit Jahrhunderten markiert der Berg historische Grenzlinien; heute treffen sich hier die Landkreise Gotha und Schmalkalden‑Meiningen.(tourismus-thueringer-wald.de) Auf dem Gipfel steht neben Sendemasten ein 21 m hoher Erlebnis‑ und Aussichtsturm aus dem Jahr 2015, dessen fünf Etagen Exponate und eine 360‑Grad‑Panoramaplattform bieten.(bad-tabarz.de) Bei klarer Sicht reicht der Blick bis Brocken, Rhön und Spessart sowie ins ferne Thüringer Becken hinunter. Unmittelbar unterhalb lockt der Inselberg‑Funpark mit 1 000 m langer Sommerrodelbahn, Wie‑Flyer und Kletterelementen, ein beliebtes Ziel für Familien.(inselsberg-funpark.de) Wanderer passieren den Rennsteig oder erklimmen den steilen Gipfelpfad, Mountainbiker nutzen anspruchsvolle Trails. Im Winter verwandeln sich Nord‑ und Osthänge in ein kompaktes Skigebiet mit Schlepplift, Rodelwiese und Loipe. Trotz Tourismus bleibt der Gipfel Teil des Natura‑2000‑Gebiets, das seltene Flechten und alpine Rasengesellschaften schützt. So verbindet der Große Inselsberg Erlebnis, Sport und naturnahe Erholung.
Kulturell punktet die Stadt mit traditionellen Festen wie dem Rosenmontagsumzug in Brotterode und der Wasserfallbeleuchtung in Trusetal. Gut erhaltene Fachwerkhäuser, zahlreiche Pensionen und gemütliche Wanderhütten sowie ein modernes Erlebnisbad unterstreichen die gastfreundliche Atmosphäre. Dank intakter Natur, klarer Luft und vielseitiger Freizeitangebote gilt Brotterode‑Trusetal als lebendiges „Bergstädtchen“ mit attraktiver Lebens‑ und Urlaubsperspektive.
Zwischen Schmalkalden und Schwarza
Die Kreisstraße K2513 verbindet den Schmalkaldener Ortsteil Breitenbach (Anschluss an die L 1118) mit Schwarza an der L 1131 und misst knapp 12 Kilometer.(Wikipedia) Gleich nach dem Abzweig klettert die Straße in weiten Kurven durch das waldreiche Breitenbachtal, passiert kleine Bergwiesen und erreicht bei etwa 460 Metern seinen höchsten Punkt. Dort öffnet sich der Blick auf den Großen Inselsberg und den Thüringer Wald, weshalb Rad‑ und Motorradfahrer die Strecke als Panoramaroute schätzen. Weiter talwärts führt sie in den ehemaligen Bergmannsort Christes, dessen Basilika und Besucherbergwerk lohnende Abstecher bieten. Hinter Christes folgt eine dynamische Sieben‑Kilometer‑Passage, die Motorradportale als „Sahnestück“ preisen. Als Verbindung abseits der Bundesstraßen B 19 und B 62 ist die K2513 trotz Verkehrsbelastung wichtig für Anwohner und Gäste. Für Einheimische bleibt sie Lebensader, für Gäste ein Leckerbissen und Weg zu Trusetaler Wasserfall, Rennsteig, Inselsberg sowie Schmalkalden.
Das Relive Video zu Tour 1
https://www.relive.com/view/vMq5w9MY28O
Das Relive Video zu Tour 2
https://www.relive.com/view/v8qV5yypz36
Der Film zur Tour


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