Lanzarote
Furteventura
Gran Canaria
Teneriffa
Gomera

Heute führte der Weg mich von Santa Brigida aus auf verschlungenen Pfaden in Richtung Tejeda. Den Tipp hatte ich von einer Gran Canaria Kennerin 😉 bekommen. Die Straßen waren mal wieder z.T. abenteuerlich und an vielen Stellen war ich echt froh, dass mir keiner entgegen kam 🫣, wäre echt nicht gut gewesen.
Tejeda liegt auf 1050 m Höhe und 44 km von der Hauptstadt, 22 km von San Mateo entfernt. Im Gemeindegebiet liegt der Pico de las Nieves, der mit 1949 m die höchste Erhebung der Insel ist. Der Aussichtspunkt auf dem Gipfel bietet einzigartige Ausblicke auf den Krater Caldera de Tirajana und den Naturpark des Roque del Nublo. An dem bin ich ja auf einer anderen Tour schon vorbei gekommen. Auf den Bildern sieht es schon klasse aus, wie dieser große Monolith da auf dem Berg thront. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn der mal aus welchen Gründen auch immer umfallen würde.
Die Landschaft wird von ausgedehnten Wäldern aus kanarischen Pinien und Mandelplantagen beherrscht. Auch Kunst und Kultur sind in dieser Gemeinde präsent. Im Dorf Tejeda befindet sich das Museo de Esculturas de Abraham Cárdenes mit Skulpturen des großen kanarischen Künstlers.
Die hausgemachten Mandelbackwaren sind sehr beliebt (waren auch lecker), dazu bietet sich eine spektakuläre Aussicht auf den Roque del Nublo.
Weiter ging es bis nach San Bartolomé de Tirajana. Die Gemeinde San Bartolomé de Tirajana kombiniert Strandtourismus und Berge. Die Entfernung von der Küste bis zur höchsten Erhebung der Gemeinde beträgt 40 km. Im historischen Ortskern, der als Tunte bekannt ist, erhebt sich die die 1922 geweihte Kirche San Bartolomé de Tirajana. Sie besitzt die Struktur einer Basilika mit drei Kirchenschiffen. Sehenswert ist der Hochaltar des Meisters Lino Feo Ramos von 1922. In der mittleren Nische des Altars befindet sich ein Bildnis des Heiligen Bartholomäus, das zwischen 1783 und 1787 erworben wurde.
Weiter bin ich dann Richtung Süden zur Küste, um dann auf geradem Weg wieder zurück zu fahren. An der Karte kann man erkennen, die Hälfte der Route ist ziemlich kurvig, der Rest gerade. Ehrlich, mir reicht es dann auch. Es ist anstrengend, in den Bergen zu fahren und ich muss mich sehr auf die Straße konzentrieren und so mancher Blick auf die eindrucksvolle Landschaft bleibt ganz kurz.
Gestern hatte ich auch noch Besuch. Der Hund 🐶 war ganz lieb und ich weiß auch nicht, woher er kam. Er schien sich aber auszukennen. Er dreht eine Runde durch den Garten, markierte einige Stellen und ist dann wieder gegangen. 🤷🏼

Heute ging die Route in den Nordwesten von Gran Canaria. Erstes Ziel war die kleine Hafenstadt Agaete, in der ich mir den Hafen angeschaut habe und das Ticket für die Fähre nächste Woche nach Teneriffa gekauft habe. Was man hat, das hat man 😎💪.
Die Landschaften des Gemeindegebiets sind im Allgemeinen schroff und steil. Drei große Täler steigen von hier zur 1180 m hohen Gipfelzone des Pinar de Tamadaba (Pinienwald) an: El Risco, Guayedra und Agaete.
Agaete besitzt Zeugnisse aus allen historischen Epochen der Insel. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich eine der bedeutendsten archäologischen Begräbnisstätten der Insel, die Nekropole von Maipés, in der ein Archäologiepark eingerichtet wird.
Im historischen Ortskern liegt die Kirche Iglesia de la Concepción, die die ursprüngliche Kapelle von 1515 ersetzt. Bemerkenswert sind auch das heutige Kulturzentrum und das Rathaus. Die beiden Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind ein schönes Beispiel für die traditionelle Architektur jener Zeit.
Weiter ging es ein Stück zurück, um dann die CG 21 nach Süden durch den Park „Parque Rural de Doramas“ zu fahren. Die Straße schlängelt sich sanft durch den Park und es gibt ein völlig anderes Landschaftsbild zu den anderen Teilen von Gran Canaria. (siehe auch Relive Video)
Hier trifft man auf eine Landschaft von großer Schönheit mit natürlichen Abschnitten, landwirtschaftlichen Gebieten und kulturell bedeutungsvollen Gegenden. Im Park befinden sich bedeutende Oberläufe von Schluchten wie Azuaje und Moya sowie weitere einzigartige Elemente, die für eine interessante geomorphologische Struktur des Gebietes sprechen. Insgesamt übernimmt die Gegend eine wichtige Aufgabe hinsichtlich des Auffüllens von Wasserläufen, insbesondere in den höheren Lagen, die häufig von Nebel heimgesucht werden. Drei dieser Gebiete, Azuaje, Barranco Oscuro und Los Tilos de Moya, sind vom wissenschaftlichen Standpunkt her doppelt interessant, denn hier herrscht eine dichte Ansammlung an Lorbeerwaldzonen.

Heute bin ich von Santa Brigida an der Küste entlang nach Süden gefahren. Ich wollte doch einmal die bekannten Städte Maspalomas und Playa de Inglés sehen und auch die berühmten Dünen.
In Maspalomas, Playa del Inglés und Meloneras gibt es viele Hotels und Ferienappartements und unzählige, attraktive Möglichkeiten zur Zerstreuung am Tag und in der Nacht, um die Urlaubszeit am und um den Strand angenehm zu gestalten.
Aber Maspalomas ist nicht nur dank der ausgedehnten Dünenlandschaft am Meer und seines wunderbaren Klimas berühmt, sondern auch für den alten Leuchtturm, der hier schon stand, als die ersten Touristen ihre Koffer auspackten und die Küste sich nach und nach in ein beliebtes Urlaubsziel verwandelte. Seit die ersten Besucher erkannten, dass das schöne Wetter hier „Tagesroutine“ ist, hat der Leuchtturm von Maspalomas tausende Sonnentage, Hochzeitsreisende, Badefreuden und Strandwanderungen gezählt.
Viel hat sich seit jener Zeit im Jahr 1861 verändert, aber Maspalomas ist immer noch der ideale Ort, um sich zu erholen, sich im Meer zu vergnügen oder einfach die Sonne zu genießen.
Ehrlich, Bilder habe ich keine gemacht, den ich denke, viele kennen die Ballungsräume für Touristen und ich möchte hier nicht abgemalt sein, wenn Saison ist.
Weiter ging es dann auf schönen Straßen ins Gebirge zu einem der höchsten Berge Gran Canarias. Der Roque Nublo, der in der Gemeinde Tejeda liegt, gilt als einer der größten natürlichen Felsen weltweit. Er ist ein Wahrzeichen der Insel und von großer Bedeutung für ihre Bewohner. Er erhebt sich 80 Meter über seinem Sockel und 1.813 Meter über dem Meeresspiegel. Er war Kultstätte der Ureinwohner. 1987 wurde seine Umgebung zum Naturschutzgebiet erklärt, und sieben Jahre später zum Landschaftspark. Mit seiner riesigen Erscheinung wird er nur noch übertroffen von dem Pico de Las Nieves, der mit 1.949 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Ort Gran Canarias ist.
Unterwegs gab es immer wieder schöne Aussichten auf die eindrucksvolle Gebirgslandschaft. Gerade die Straßen im Gebirge verlangen bei Fahren wirklich volle Aufmerksamkeit und in vielen Spitzkehren war ich froh, dass mir keiner entgegen kam 😛

Gestern bin ich gut mit einer sehr schnellen Katamaranfähre von Fuerteventura nach Gran Canaria übergesetzt. Alles ist gut gelaufen und mit ca. 64 km/Stunde über das Wasser zu düsen hat schon was.

Die beiden haben Fuerteventura auch Tschüß gesagt 😎
An/auf der Fähre traf ich einen Düsseldorfer, der seit 10 Jahren auf Gran Canaria lebt und für das Weekend seine Freundin in Fuerteventura besucht hat. Man fährt wie mit dem Bus von Insel zu Insel 😃 und im Gegensatz zur deutschen Bahn sind die sogar pünktlich. Von ihm habe ich dann auch noch einige Tipps bekommen.
Mit meiner Unterkunft habe ich wieder riesig Glück gehabt, zu mindestens mit dem Haus. Es ist zum Teil eine Höhle im Berg und der Vermieter hat sie mit vielen Ideen als Ferienhaus eingerichtet. Von der Terrasse hat man einen phantastischen Blick und es ist wieder sehr ruhig, wie bei meinen letzten Unterkünften.
Und jetzt kommt das „nur“. Ich hatte bis jetzt nur Häuser, deren Anfahrten Schotterpisten waren, das ist jetzt nicht der Fall. Hier ist Beton, nur die letzten 50 Meter sind nicht befestigt, aber ich hätte mich wohl besser mal mit der Geographie des Geländes besser befasst. „Bergziegen“ hätten ihre Freude, die Straßen haben hier 12,13 oder noch mehr Prozent Steigung und dann wird es für mich als Motorradfahrer eine echte Herausforderung.
Das habe ich auch heute auf der ersten Eingewöhnungsrunde gemerkt und werde jetzt wohl meine Tourenplanung etwas ändern und die Programme nicht auf „sehr kurvenreich“ einstellen. Manche dieser Straßen wären bei uns gar nicht für den Verkehr frei gegeben.
Aber insgesamt macht Gran Canaria einen ganz anderen Eindruck als die letzten beiden Inseln. Hier gibt es Vegetation, im Norden wird jeder Quadratmeter für Landwirtschaft ausgenutzt und es gibt sehr viele Berge, die Straßen sind kurvig (siehe das Relive Video) und auf einmal sind auch Motorradfahrer auf der Straße, ich fühl mich dann nicht mehr so einsam 🤪 😎 🏍️

Jetzt ist auch die zweite Insel Geschichte.
In den letzten Tagen habe ich immer wieder kleiner Touren gezielt zu bestimmten Punkten der Insel gemacht. Ansonsten habe ich mich auch einfach einmal in die Sonne gesetzt und gelesen 😎.
In diesem Bericht fasse ich meine Eindrücke zusammen.
Porto del Rosario.
Die Hafenstadt Puerto del Rosario ist die Hauptstadt von Fuerteventura. Sie ist bekannt für ihre weiß gekalkten Häuser und ihre Freiluftkunst. Dazu gehören auch die großen Schneckenskulpturen, die man entlang der Hafenpromenade findet. Die Stadt ist sehr lebhaft, aber nicht sehr touristisch.
„Seit 1860 ist das damalige Puerto de Cabras (das heutige Puerto del Rosario) Inselhauptstadt.“ (“Puerto del Rosario – Wikipedia”) Sie löste Antigua ab, die es nur vorübergehend seit 1834 war. Davor war es seit der spanischen Eroberung durch Jean de Béthencourt der Ort Betancuria. Den Namen Puerto del Rosario gibt es erst seit den 1950er Jahren. Der Name Puerto de Cabras (Ziegenhafen) wurde in Puerto del Rosario (Hafen von Rosenkranz), nach der Kirche im Ort, umbenannt. Das Tal südlich der Hauptstadt heißt auch heute noch Barranco de Cabras. (“Puerto del Rosario – Wikipedia”)
Gegründet wurde der Ort erst im 18. Jahrhundert. „Vorher lebte hier an der Küste aus Furcht vor Piratenüberfällen niemand.“ (“Puerto del Rosario – Wikipedia”) Gegen Ende des 19. Jahrhunderts sorgten englische Kaufleute für ersten Wohlstand der Stadt. Es begann der Handel mit auf der Insel gebranntem Kalk. Außerdem war auf Fuerteventura das Brennmaterial knapp, so wurde englische Steinkohle importiert.
Viele Bilder habe ich nicht gemacht, aber es war schon interessant, einmal durch die Stadt zu fahren. Touristen von Kreuzfahrtschiffen werden schnell mit Bussen in die Ferienregionen gefahren.
Cuevas de Ajuy
In Ajuy, einem kleinen Ort an der Westküste nahe Betancuria, befinden sich die geheimnisvollen Cuevas de Ajuy. Dabei handelt es sich um Höhlen, die auf natürliche Weise entstanden sind und bis 600 Meter tief sind. Sie befinden sich in einer Bucht mit schwarzem Sand, der Caleta Negra. Die Kombination aus schwarzem Sand und türkisem Meer ergibt ein faszinierendes Bild. Um Ajuy ranken sich viele Piratengeschichten, die die Besucher der Insel anlocken. Die Cuevas de Ajuy dienten damals den Piraten, um ihre Beute zu lagern. Auch die Kalköfen, die man hier sieht, hatten diese Funktion. Heute sind die Höhlen beliebtes Ausflugsziel. Die Höhlen sind kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Im kleinen Fischerort Ajuy gibt es einen Parkplatz. Von dort läuft man zum schwarzen Strand. Entlang der Steilküste gelangt man zu den Höhlen. Auf dem Weg findet man fantastische Felsformationen, die von Wind, Sand und dem Klima geformt worden sind.
Dünen von Corralejo
Ein Paradies aus feinstem Sand erstreckt sich an der Küste im Nordosten der Insel. Die Dünen von Corralejobefinden sich im Naturschutzgebiet Parque Natural de Corralejo und die sollte man unbedingt einmal besuchen. Auf einer Fläche von knapp 2.700 Hektar und einer Länge von circa elf Kilometern gibt es Sand so weit das Auge reicht. Damit formen sie die größte Dünenlandschaft der Kanaren. Bei den Dünen handelt es sich um Wanderdünen. Sie sind wegen des ständig wehenden Windes immer in Bewegung und ändern ihr Aussehen.
Die unterschiedlichen Landschaften Fuerteventuras
Auf den Fahrten über die Insel findet man sehr viele und unterschiedliche Landschaften.
Steinwüsten, kahle Berghänge, aber auch sanft geschwungene Hügelketten und unendlich weite Strand- und Dünenlandschaften prägen die äußere Form der Insel.
Man muss diesen einsamen, kargen Landstrich auf sich wirken lassen, um die einmalige Schönheit für sich aufzuschließen.
Vulkanisch geprägte Natur auf Fuerteventura
Vor knapp 40 Millionen Jahren schuf vulkanische Aktivität im Meer den Grundstock für die heutige Erhebung Fuerteventura.
Weite Teile der Insel wurden vor etwa 12 bis 20 Millionen Jahren gebildet. Auch noch vor 10000 Jahren floss Lava über die Insel.
Malpaises und fruchtbare Oasen
Malpaises werden die betroffenen jungen Landstriche genannt, die heute kaum verwittert und unfruchtbar sind.
Ältere Lavafelder hingegen wie etwa bei La Oliva im Inselnorden fallen wegen ihrer guten Böden durch reichen Bewuchs auf. Momentan ist aber die agrarische Aktivität nur noch sehr marginal ausgeprägt. Lediglich unter 2 % Prozent der gesamten Inselfläche werden derzeit zum Anbau landwirtschaftlicher Güter genutzt. Ausgeprägter gestaltet sich da schon die Viehzucht, welche nach wie vor eine große Rolle spielt. Käsefabriken für den typischen Ziegenkäse gibt es einige. Die kann man besichtigen und auch leckeren Käse kaufen.
Für die Beauty Interessierten, es gibt auch viele Aloe Vera Geschäfte, die mit ihren Produkten werben.
Die Besiedlung ist aus meiner Sicht auch unterschiedlich zu Lanzarote. Es gibt wenige größere Ansiedlungen. Klar für die Touristen werden Hotels an den Küsten gebaut, im Landesinneren kommt es immer wieder vor, dass einzelne Häuser mitten in der „Pläne“ stehen. Genau, wie meine Ferienwohnung. Es ist ein Komplex von 2 Häusern und im Umkreis von 2 km gibt es nichts als Steppe, Steine und ein paar Büschen. Aber es gibt Strom und fließendes Wasser 🤪.
Fazit
Als Motorradfahrer scheine ich ein Exot zu sein. Ganz wenige Einheimische fahren und Touristen habe ich in den 6 Tagen keinen einzigen gesehen. Dabei hat die Insel im Vergleich zu Lanzarote doch schon einiges zu bieten. Und wenn man sich nicht die kleinsten Straßen sucht, sind die auch alle gut ausgebaut. Bei den kleinen Straßen kann es dann auch schon mal Schotter werden.
Deshalb bin ich auch so gespannt, was Gran Canaria und Teneriffa zu bieten haben.

Heute war gezielt der National Park Betancuria mit der gleichnamigen kleinen Stadt Ziel der Runde. Und ich habe zum ersten Mal Straßen gefunden, die den Namen verdient haben 😊, natürlich nur aus der Sicht eines Motorradfahrers.
Dier Landschaft ist sehr unterschiedlich, ob man sich mehr im Landesinneren befindet oder man sich der Küste nähert. Was sie eint, ist die Trockenheit und die einzelnen verstreuten Siedlungen. An den Küsten sind naturgemäß die Dörfer größer und dort findet man mehr Tourismus. Dafür kann bekommt man in den kleiner Dörfern einen Kaffee Cortado (Ein Cortado ist ein Getränk, das aus Espresso besteht, der mit etwa der gleichen Menge warmer Milch gemischt wird, um den Säuregehalt zu reduzieren.) und 0,5 Liter Wasser für 2,00 Euro.
Betancuria ist eine der sechs Gemeinden auf der Insel Fuerteventura. Das Dorf Betancuria als ihr Verwaltungszentrum gilt als der historisch bedeutsamste Ort Fuerteventuras. Die Gemeinde ist mit 758 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) die bevölkerungsschwächste der Insel.
Betancuria wurde 1404 von dem Eroberer Jean de Béthencourt, dessen Namen sie trägt, und seinem Gefährten Gadifer de la Salle überwiegend mit normannischen Siedlern gegründet. Seitdem war sie Hauptstadt und Regierungszentrum der Insel. 1834 wurde Betancuria von Antigua abgelöst, seit 1860 ist Puerto de Cabras, das heutige Puerto del Rosario Inselhauptstadt.
Die Kirche Santa Maria de Betancuria wurde 1410 errichtet und war von 1424 bis 1431 Kathedrale des Bistums Fuerteventura. Obwohl die Lage des Ortes bewusst in den Bergen gewählt wurde, kam es immer wieder zu Angriffen durch Piraten. 1593 wurde die Kirche beim Überfall der Horden des Xabán Arraez stark in Mitleidenschaft gezogen und dann im 17. Jahrhundert in der heutigen Form wieder aufgebaut. Dank des Einsatzes der Bevölkerung ist das mittlerweile dreischiffige Gotteshaus eine der großen Kirchen Fuerteventuras geblieben.
Nach Betancuria führt eine Straße am Mirador de Guise y Ayose vorbei. Dieser Passübergang liegt ca. zwei Kilometer nördlich von Betancuria im Inselzentrum und bildet einen Übergang zwischen den Orten Valle de Santa Inés im Norden bzw. Antigua im Osten sowie Betancuria im Süden. Ganz früher hieß der Platz Degollada Corrales de Guise. Auch nach dem Bau der Straße war es nur ein einfacher Übergang. Aber mit der feierlichen Einweihung des Denkmals mit den beiden 4,5 m hohen Bronzestatuen der Guanchen-Könige Guise und Ayose (geschaffen vom Künstler Emiliano Hernandez) am 30.5.2008 sowie dem Ausbau des Passes als Aussichtspunkt mit Parkplatz heißt dieser Pass seitdem Mirador de Guise y Ayose und ist mit seinen tollen Ausblicken zu einer Touristenattraktion geworden.

So, jetzt ist der erste Inselwechsel erfolgt. Gestern bin ich von Playa Blanca auf Lanzarote mit der Fähre in ca. 30 Minuten nach Fuerteventura übergesetzt. Der Hafen im Norden heißt Corallejo.
Bei den Strecken (z.B. zu meiner Ferienhaus) merkt man deutlich, dass Fuerteventura die zweit größte Insel der Kanaren ist. Vom Hafen sind es ca. 60 km bis zu meiner Unterkunft „Casa de Nico“. War ich bei der letzten Unterkunft im Nirgendwo, bin ich jetzt gefühlt 10 Km weiter 😎, aber nicht am Abgrund. Du fährst auf einer gut ausgebauten Straße und laut Anreiseinfo sollst du bei km 6 links abbiegen und alles was Du siehst ist eine Schotterpiste, die ins nirgendwo führt und Du stellst fest, hey, das ist richtig. Also das Moppet ordentlich gepackt und weiter. Ist ja nicht das erste Mal, zum Ziegenstall waren es auch 600m Meter.
Aber es hat sich gelohnt, irgendwo in der Steppe lag dann Nico´s Haus und alles war so, wie vereinbart. Schlüssel gefunden, alles eingerichtet und den Rest des Tages in absoluter Stille und mit Sonne genossen. Und es gab einen superschönen Sonnenuntergang.
Heute bin ich dann in den Süden von Fuerteventura gefahren. Das hatte zwei Gründe, ich wollte mir den Hafen für die Überfahrt nach Gran Canaria anschauen und das Ticket kaufen 🫡 und eigentlich nach Cofete. Aber ca. 3 km nach Moro Jable, dem Ausgangshafen nach Gran Canaria, kam dann die schwierige Schotterpiste, von der ich schon im Netz gelesen habe. Da war dann die Überlegung, hin und zurück ca. 50 km diese Piste 🫤, ich habe mich dagegen entschieden.
Dafür habe ich auf der Rückfahrt einmal die Zeit genommen, die ich von Nicos Haus bis zum Hafen brauche. Um 11.00 geht die Fähre, um 10.00m sollte ich da sein, das heißt um 08.45 Uhr losfahren, mmh, ich hab doch Urlaub 🥺. Quatsch, die Alternative wäre eine spätere Fähre, die aber auch 2 Stunden länger braucht. Jetzt geht es mit einer Katamaranfähre, bin mal gespannt. Die Fahrt dauert 2 Stunden
Schon auf der Fahrt vom nördlichen Hafen zu meiner Unterkunft konnte ich feststellen, dass die Landschaft auf Fuerteventura sehr unterschiedlich zu Lanzarote ist. Hier sieht man viel weniger die Lava der Vulkanausbrüche, sie sind nicht so an der Oberfläche. Auch hier ist es trocken und es gibt wenig Bewuchs, ob Bäume oder irgendwas sonst. Aber es gibt viel mehr Hügel, von Bergen traue ich mich nicht zusprechen, es ist abwechslungsreich und im Süden kommen atemberaubende Strände dazu.
Beide Inseln sind tatsächlich sehr unterschiedlich sind. Während Lanzarote für seine außergewöhnlichen Vulkan-Landschaften im Timanfaya Nationalpark bekannt ist, punktet Fuerteventura vor allem mit hellen, langen Sandstränden. Auch für Wellenreiter, Kite- und Windsurfer stellt Fuerteventura das Paradies unter den Kanaren-Inseln dar. Sofern man im Urlaub auch gerne etwas Kultur ins Sightseeing-Programm integriert, bietet Lanzarote hierzu wiederum die besten Voraussetzungen. Denn hier hat der kanarische Künstler César Manrique für zahlreiche Highlights gesorgt.
Gemeinsam haben beide Inseln hingegen, dass sie von der Vegetation her relativ karg und wenig grün sind.
Wenn man nach einem Urlaubsziel mit grünen Landschaften sucht, eignen sich dazu z.B. Teneriffa oder Gran Canaria besser. Auch zum Wandern sind Lanzarote oder Fuerteventura nicht die Hotspots der Kanaren. Beide Inseln bieten aber dennoch auch Möglichkeiten zum Trekking. Hierbei erlebt man dann vor allem die vulkanischen Landschaften von Fuerteventura und Lanzarote.
Auf dem Weg in den Süden durchquert man den Naturpark Jandía.
Der Naturpark Jandía liegt in der Gemeinde Pájara, im äußersten Süden Fuerteventuras. Der höchste Punkt ist der Gipfel von La Zarza, 807 Meter über dem Meeresspiegel. In diesem einzigartigen Naturgebiet wächst die für die Insel Fuerteventura typische endemische Pflanze, der Jandía-Kaktus. Eine weitere Besonderheit von Jandía ist der Panoramablick über die Bucht, von dem aus man den so genannten Arco de Cofete (Cofete-Bogen) bewundern kann.
Fan Fact zum Schluss
Ich stehe an der Fähre in Lanzarote und es kommen noch zwei Motorradfahrer an. Beide Spanier, die einen Tagesausflug nach Fuerteventura machen wollten. Beide unterhalten sich auf spanisch, da dreht sich einer von ihnen um und schaut auf mein Kennzeichen vom Mopett und sagt dann in deutsch „Du kommst aus Monschau“ 😳👻. Wie sich herausstellte kam er ursprünglich aus Düsseldorf, wohnt ab er schon Urzeiten auf Lanzarote.

Heute bin ich die letzte Runde auf Lanzarote gefahren. Dabei hatte ich mir zwei Ziele ausgesucht, die ich angefahren bin.
Jardín de Cactus
Was auf der Liste der Lanzarote Sehenswürdigkeiten auf keinen Fall fehlen darf, ist der Kakteengarten Jardín de Cactus. Dieser war das letzte große Werk von César Manrique vor seinem Tod, das man im kleinen Dorf Guatiza in der Gemeinde Teguise bestaunen kann. Dabei verwandelte er einen ehemaligen Steinbruch, die sogenannte alte Picón-Grube, in einen Botanischen Garten, der heute auf einer Gesamtfläche von 5.000 m² rund 4.500 Kakteen von 450 verschiedenen Arten beherbergt.
Außerdem ist hier eine sehenswerte alte Maismühle zu finden, die früher zur Mehlherstellung diente und eine der letzten der Insel ist. Im Garten selbst findet man auch einen kleinen Laden mit Kunsthandwerk, Naturkosmetik und natürlich Kakteen zum Mitnehmen sowie eine kleine Cafeteria, in der ihr leckere Tapas und einen herrlichen Blick auf diesen idyllischen Ort genießen könnt.
Castillo De San Gabriel
Seit Jahrhunderten schon erhebt sich die Festung Castillo de San Gabriel in der Bucht von Arrecife, im Nordosten von Lanzarote. Ursprünglich errichtet, um die Insel vor Piratenangriffen zu schützen, findet der Besuch hier heutzutage aus einem anderen Grund statt. Die Festung ist über zwei Brücken erreichbar: die ältere von beiden, Puente de Las Bolas, bietet mit der Festung zusammen ein beliebtes Fotomotiv.
Das heutige Aussehen der Festung geht auf das 18. Jahrhundert zurück. Errichtet auf einer kleinen Halbinsel und umgeben von kleinen gelben Sandstränden, beherbergt die Festung heute das Museum für Geschichte von Arrecife. Hier werden unter anderem denkwürdige archäologische Objekte ausgestellt, wie zum Beispiel Überreste der alten Kultur der Majos, der Ureinwohner der Insel, aber auch Faksimiles von wichtigen Dokumenten und Modelle, die die Stadtentwicklung von Arrecife verdeutlichen. Sowohl die Festung als auch die Brücke wurden zum Kulturgut erklärt.
Insgesamt ist Lanzarote eine interessante Insel. Es ist eine vulkanische Insel mit einer einzigartigen Landschaft. Schwarze Lavafelder, karge Hügel und Berge sowie weiße Sandstrände prägen das Bild. Die Insel hat eine beeindruckende Flora und Fauna, darunter Kakteen, endemische Vogelarten und Meeresschildkröten. Der Nationalpark Timanfaya bietet spektakuläre Aussichten auf Krater und Lavatunnel. Die Weinregion La Geria ist ein bemerkenswertes Beispiel für menschliche Anpassung an die schwierigen klimatischen Bedingungen. Lanzarote ist ein Paradies für Wanderer, Kitesurfer und Wassersportler, die die Schönheit der Natur in vollen Zügen genießen möchten.
Die traditionelle Häuserform auf Lanzarote ist die „Casa Terrera“, ein eingeschossiges Haus mit flachem Dach und weiß getünchten Wänden. Diese Bauweise wurde entwickelt, um den Bewohnern Schutz vor den heißen Temperaturen und dem starken Wind zu bieten. Die Häuser sind oft um einen Innenhof angelegt und haben kleine Fenster und Türen, um die Hitze draußen zu halten. Ein charakteristisches Merkmal der Häuser auf Lanzarote sind auch die grünen Türen und Fensterläden, die aus Holz oder Metall gefertigt sind. Heute werden auf der Insel auch moderne Architekturstile und Ferienhäuser gebaut, jedoch bleibt die traditionelle Casa Terrera ein wichtiger Bestandteil der Kultur und Geschichte von Lanzarote. Die Häuser vieler Ferienpark sind in dem Stil aufgebaut.
Für mich als Motorradfahrer ist sie eher zweite Wahl. Die Straßen sind in einem hervorragenden Zustand, aber auch leider sehr gerade (sieht man auch in dem kleinen Relive Video). Die meisten Schräglagen hatte ich in den vielen, dafür sehr großen Kreisverkehren 😎

Nachdem es gestern zeitweise geregnet hatte, ist das Wetter heute wieder schön warm und sonnig.
Auf meiner Runde bin ich dem bekanntesten Künstler von Lanzarote gefolgt.
César Manrique (1919-1992) war ein spanischer Künstler und Umweltschützer, der für seine einzigartigen Werke im Bereich der Architektur, Bildhauerei und Landschaftsgestaltung bekannt ist. Er wurde auf der Kanarischen Insel Lanzarote geboren und war stark mit seiner Heimat verbunden.
Manrique war ein großer Befürworter des Umweltschutzes und setzte sich für den Schutz der natürlichen Schönheit und Einzigartigkeit seiner Inseln ein. Er kombinierte Kunst und Natur auf eine einzigartige Weise und schuf so eine Reihe von Meisterwerken, die heute noch bewundert werden.
Einige seiner bekanntesten Werke auf Lanzarote sind die Jardín de Cactus, eine beeindruckende Kakteenlandschaft, das Haus-Museum Monumento al Campesino, ein Denkmal für die ländliche Tradition der Insel und die Jameos del Agua, eine atemberaubende Höhle, die in ein Kunst- und Kulturzentrum umgewandelt wurde.
Manrique hat auch in anderen Teilen Spaniens und im Ausland gearbeitet, aber sein Einfluss auf Lanzarote ist besonders prägend. Sein Werk hat dazu beigetragen, die Insel als ein einzigartiges Reiseziel zu etablieren, das für seine Naturschönheit, seine Kunst und Kultur bekannt ist. César Manrique ist ein Künstler, der für seine einzigartige Perspektive auf Kunst, Natur und Umweltschutz geschätzt wird.
Jameos del Agua
Die Jameos del Agua ist die erste Kunst- und Kulturstätte für Touristen, die César Manrique im Jahr 1966 schuf, und das perfekte Beispiel dafür, wie sich Natur und künstlerisches Schaffen eines Menschen vereinen können. Sie besteht aus einem Vulkantunnel, Höhlen und einem unterirdischen Salzsee.
Der kanarische Künstler hat es geschafft, aus Vulkanschutt des Monte Corona einen weltweit einzigartigen Ort zu schaffen. Ein Farbspiel aus Weiß, Azurblau und Schwarz, grün bepflanzte Eingänge und ungewöhnliche Formationen sorgen dafür, dass ihr euch fühlen werdet wie in einer Fantasiewelt.
Die Jameos del Agua befindet sich im Norden von Lanzarote und kann perfekt mit einem Besuch des Timanfaya Nationalparks kombiniert werden.
Der Eintritt beträgt 10 Euro. Es ist einer der Touristenattraktionen auf Lanzarote. Deshalb war auch sehr viel los. In der Höhle geht es zu wie auf „einer Kirmes“, die Besucherströme werden durchgeschleust und es ist sehr eng. Vielleicht sollte man morgens direkt bei Öffnung da sein, um die Mittagszeit ist es nicht so schön.
Fundación César Manrique
Die Fundación César Manrique ist eine von dem kanarischen Künstler und seinen Freunden 1982 gegründete Stiftung auf Lanzarote. Heute befindet sie sich in seinem ehemaligen Wohnhaus in dem kleinen Ort Tahíche, der zur Gemeinde Teguise gehört. Hier lebte César Manrique nach seiner Rückkehr aus New York von 1968 bis 1988.
Das Haus, das durch größere Vulkanausbrüche im 18. Jahrhundert entstanden ist, beeindruckt vor allem durch seine besondere Architektur, die auf einzigartige Art und Weise mit der ihr umliegenden Natur zu verschmelzen scheint. Die Stiftung ist eine private kulturelle Einrichtung und gemeinnützige Organisation, die sich auf insgesamt vier Bereiche spezialisiert hat: César Manrique, bildende Künste, Umwelt und Land sowie Gedanken über die Kultur – und das nicht nur auf Lanzarote, sondern auf den gesamten Kanarischen Inseln.
Hier war nicht soviel los und ich konnte in Ruhe alles anschauen. Der Eintritt beträgt auch 10 Euro. Zu spät hatte ich von der Möglichkeit erfahren, ein Kombiticket zu kaufen, dass für mehrere Einrichtungen gilt. Ist bestimmt eine gute Idee.
Castillo de Santa Barbara
Unterwegs habe ich dann auch noch am Castillo de Santa Barbara angehalten. Das Castillo ist eine Festung östlich von Teguise und 135 Meter über der Stadt auf dem Vulkan Guanapay. Sie gleicht einer Ritterburg, besitzt eine Zugbrücke und kleine Rundtürme.
Der Standort ist leicht zu verteidigen und man kann von hier bis zur West- und Ostküste Lanzarotes, zur heutigen Inselhauptstadt Arrecife, zum Nationalpark Timanfaya im Süden und zur Insel La Graciosa im Norden sehen. Trotzdem fiel die Festung mehrmals in die Hände von Piraten und wurde zerstört.
Im Jahr 2010 wurde im Castillo ein Piratenmuseum eingerichtet.

Gestern habe ich nur einen kleinen Ausflug nach Playa Blanca gemacht und schon einmal geschaut, wann und wo die Fähre am Sonntag nach Fuerteventura geht. 😎
Es ist eine touristisch voll erschlossene Stadt, viele Hotels und ganz viele Ferienwohnungen sind dort zu finden und es wird noch munter weiter gebaut, eigentlich nicht schön.
Heute führte mich eine Runde zunächst durch den Nationalpark Timanfaya
Richtung Norden.
Der weitreichende Blick über die Felsklippen und über die etwa zwei Kilometer breite, namensstiftende Meerenge Río (spanisch für Fluss) hinüber bis auf den Chinijo-Archipel, mit den Inseln La Graciosa, Alegranza, Montaña Clara, und dem Felsen Roque del Este, machten das Mirador del Río zu einer Touristenattraktion. Am Fuße des Abhangs (Risco de Famara), mit seinen im Laufe von Jahrtausenden entstandenen bizarren Auswaschungen, befindet sich eine der ältesten Salinen der Kanaren.
Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden an jener Stelle, an der sich heute das Mirador del Río befindet, Geschützbatterien installiert. Östlich des Aussichtspunktes kann man heute noch Reste davon entdecken.
Die Rückfahrt führte dann über Arrecife wieder zurück zu „meinem Ziegenstall mit Meerblick“. Kein Witz, so hat der Vermieter ihn angeboten. Es ist ein kleines Haus, sehr rustikal, aber funktional eingerichtet. Alles, was ich brauche ist da, inklusive eines fantastischen Ausblicks Richtung Meer und schönen Sonnenuntergängen.
Der traditionelle Weinanbau auf Lanzarote im Naturschutzgebiet von La Geria ist etwas ganz Besonderes: Die Weinreben werden in Gruben gepflanzt, in Vulkanasche ausgegraben, die seit den Vulkanausbrüchen im 18. Jahrhundert von Timanfaya einen Teil der Inseloberfläche bedeckt.

