
Motorradtour durch die katalanischen Pyrenäen, Tour 2
Ein erlebnisreicher Tag zwischen Pässen, Panoramen und Pyrenäengipfeln
Ausgangspunkt: La Puebla de Roda
Schon beim ersten Blick auf die Karte war klar: Diese Tour würde ein echtes Highlight unserer Reise werden. Unsere Route führte uns mitten durch die mächtigen katalanischen Pyrenäen – eine Region voller Kontraste, mit einsamen Straßen, dichten Wäldern, steilen Pässen und eindrucksvollen Tälern. Start- und Zielpunkt war erneut das Hotel Casa Custodio in La Puebla de Roda, ein idealer Ausgangspunkt für Touren in die umliegende Bergwelt.
Die A-1605: Kurvenspaß im Anstieg
Bereits wenige Kilometer nach dem Start schlug das Herz eines jeden Motorradfans höher. Die A-1605 präsentiert sich als gut ausgebaute Strecke mit zahlreichen Kurven, meist gutem Belag und spektakulären Ausblicken. Das Spiel aus Licht und Schatten unter den dichten Baumkronen verlieh der Fahrt eine besondere Atmosphäre – auch wenn uns die sommerlichen Temperaturen von rund 30 °C ordentlich ins Schwitzen brachten.
Das Tal ließen wir hinter uns, und die Straße führte stetig bergauf. Immer wieder boten sich Ausblicke auf schneebedeckte Gipfel, obwohl der Sommer längst Einzug gehalten hatte. Die frische Höhenluft und die Stille der Natur begleiteten uns auf dem Weg zur ersten größeren Etappe.
Vielha – Hauptstadt des Val d’Aran
Unsere erste längere Pause legten wir in Vielha ein, der Hauptstadt des Val d’Aran. Der Weg dorthin war spektakulär: enge Serpentinen, dichter Fichtenwald und schroffe Felswände bildeten die Kulisse. Vielha selbst ist ein charmantes Bergstädtchen mit baskisch-katalanischem Flair, traditionellen Steinhäusern und zahlreichen Hotels – besonders beliebt in der Wintersaison.
Auf einer kleinen Terrasse im Zentrum gönnten wir uns einen Cortado und genossen die kühle Bergluft. Vielha bot einen angenehmen Kontrast zur Wildheit der Straße – ruhig, gepflegt und voller Charakter.
Der Parc Nacional d’Aigüestortes
Hinter Vielha wurde die Strecke noch eindrucksvoller. Auf der C-28 fuhren wir ostwärts entlang des Parc Nacional d’Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Der Nationalpark zählt zu den eindrucksvollsten Schutzgebieten Spaniens, mit über 200 Bergseen, tief eingeschnittenen Tälern und mehr als 30 Gipfeln über 2.500 Meter.
Auf unserer Strecke lagen beeindruckende Berge wie der Mahl des Vivérs, der Tico Blanc und der Tuc dera Montanhet– alle deutlich über 2.000 Meter hoch. Am Port de la Bonaigua, einem der höchsten Punkte der Tour, machten wir eine ausgedehnte Mittagspause. Trotz der Höhe waren die Temperaturen angenehm, und der Blick über die Landschaft war schlicht überwältigend.
Abfahrt ins Tal von Sort
Was hochgeht, muss auch wieder runter. Und so begann eine der schönsten Abfahrten der Tour: Die C-13 Eix del Pallars schlängelt sich in eleganten Bögen entlang des Noguera Pallaresa ins Tal nach Sort.
Sort ist nicht nur schön gelegen, sondern auch bekannt als „Stadt des Glücks“ – wegen der berühmtesten Lottoannahmestelle Spaniens. Wir hielten dort natürlich an, aber nicht zum Spielen, sondern zum Trinken: Cortado und viel, sehr viel Wasser. Unsere Wasservorräte im Koffer hatten mittlerweile Teetemperatur erreicht. 😅
Weiter Richtung Süden: Hitze, Hügel und stille Dörfer
Am Nachmittag setzten wir unsere Fahrt nach Süden fort. Die Landschaft wurde weiter, die Berge sanfter. Die Straße führte durch abgelegene Täler und stille Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen schien. Kaum Verkehr, weite Ausblicke und die allgegenwärtige Natur sorgten für einen meditativen Fahrfluss.
El Pont de Suert – Begegnung mit dem Flachland
Später erreichten wir El Pont de Suert, einen Ort, der auf der Rückfahrt gelegen kam. Hier traf die Einsamkeit der Pyrenäen auf den Charme einer kleinen Stadt. Der Noguera Ribagorzana durchzieht den Ort, und die Umgebung verrät, dass wir uns wieder im Übergang zum Pyrenäenvorland befinden. Ein kurzer Stopp, ein Blick über den Fluss, und weiter ging es zur letzten Etappe des Tages.
Rückkehr durch das Pyrenäenvorland
Die abschließende Strecke führte uns durch das sanft gewellte Vorland der Pyrenäen. Noch einmal erwarteten uns kurvenreiche Abschnitte, enge Schluchten und kleine Bergstraßen mit kaum einem anderen Fahrzeug.
Fazit
Am frühen Abend kehrten wir zurück ins Hotel Casa Custodio. Diese Rundtour war mehr als nur eine Motorradstrecke – sie war ein intensives Erlebnis mit Natur, Kultur und fahrerischem Anspruch. Die Kombination aus kurvenreichen Pässen, alpinen Ausblicken und ruhigen Tälern macht diese Route zu einer der eindrucksvollsten Motorradtouren, die man in den Pyrenäen erleben kann.
Und hier noch ein kleiner Film
https://my.hidrive.com/lnk/OjkbjJ0lY
Verfolgen die Tour auf Relive


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