Nun ist es schon fast ein Jahr her, dass ich im Jahr 2023 mit dem Motorrad die kanarischen Inseln besucht habe.
Dieses Jahr mache ich es anders. Ich fahre mit dem Auto nach Gran Canaria und bleibe dort insgesamt zirka 3 Wochen. Die Fahrt führt mich von Zuhause aus nach Montelimar, weiter nach Valencia und dann bis Cádiz im Süden Spaniens. Von dort geht dann die Fähre nach Gran Canaria.
Ich konnte wieder das schöne Haus vom letzten Jahr mieten, „La Cueva de Tito“. Es liegt in der Nähe von Santa Brigida im Norden Gran Canarias und wird Ausgangspunkt meiner Erkundungen sein.
Die Hinfahrt wird mir aus einigen Gründen sehr in Erinnerung bleiben. Zunächst ging es ja entspannt los. Bis Luxemburg, tanken und dann ab weiter in Richtung Süden 😃. Doch ich hatte nicht mit den Protesten der französischen Bauern gerechnet. Sie hatten an beiden Tagen, die ich in Frankreich war über 400 km Autobahnen an strategisch wichtigen Punkten blockiert und so musste ich fast die ganze Strecke über Landstraßen fahren. Da fallen die ca. 100 km Autobahn nicht auf. Dies hatte aber zum Teil gravierende Folgen, denn besonders der Güterverkehr musste auch diese Strassen nutzen.
Man kann ja über Streiks sehr kontrovers diskutieren, Nutzen, Sinn und vor allem Kosten. Ich verstehe ja, dass es wichtig ist, seinen Standpunkt zu vertreten, aber ich verstehe auch die Wut der leidenden Autofahrer. Ich hatte Zeit, aber ich habe Staus auf der Autobahn erlebt, wo auf 15 km in drei Reihen LKW´s standen, die nicht weiter kamen. Die Fahrer haben sich dann, wenn die Lenkzeit vorbei war, irgendwo hingestellt, um ihre Pausen einzuhalten. Eine Frau wollte mit ihren Kindern nur kurz einkaufen und ist in einen Megastau geraten, nach fünf Stunden war sie wieder zu Hause. In Südfrankreich musste eine junge Frau ihr Kind im Auto zu Welt bringen, da sie das Krankenhaus nicht mehr erreichen konnte.
Es gab einen kleinen Ort mit einer sehr engen Durchfahrt und drei Ampeln. Die LKW´s konnten diese Passage höchstens mit 10 km/h passieren und mussten noch aufpassen, dass sie nicht mit den Häuser oder den Kollegen kollidierten. Das hatte zur Folge, dass auf beiden Seiten des Ortes ca.10 km Stau waren und wir nur im Schritttempo voran kamen. Am zweiten Tag habe ich für die ersten 300 km 7 Stunden gebraucht.
Dann ging es aber ganz entspannt weiter. Und ich bin gut in Cadiz angekommen.
In der Nähe von Sevilla gibt es eine Besonderheit. Schon von weitem erkennt man einen leuchtenden Turm, der irgendwie spooky aussieht. Er war mir schon im letzten Jahr aufgefallen. Jetzt habe ich einmal ein Bild gemacht und abends im Netz gesucht, was es ist.

Es ist ein Solatkraftwerk. Fuentes de Andalucía (Spanien) – Das solarthermische Turmkraftwerk Gemasolar produzierte als erste Solaranlage weltweit 24 Stunden lang elektrischen Strom ohne Unterbrechung. Das sonnige Wetter in der spanischen Provinz Andalusien während der letzten Juniwoche sowie ein großer Wärmespeicher mit geschmolzenen Salzen verhalf dem 19,9 Megawatt-Kraftwerk zu diesem Erfolg. Die Betreibergesellschaft Torresol Energy hofft nun, die erst vor wenigen Wochen eingeweihte Anlage im Jahresdurchschnitt für 20 Stunden pro Tag für die Versorgung von etwa 25.000 Haushalten betreiben zu können.
„Die hohe Ausbeute der Anlage fiel mit einigen Tagen exzellenter Sonnenbestrahlung zusammen“, sagt Torresol-Produktionsdirektor Diego Ramírez. Dabei fingen 2.650 verstellbare Spiegel, die so genannten Heliostaten, auf einer Fläche von 185 Hektar das Sonnenlicht ein. Gebündelt traf dieses auf den 140 Meter hohen, zentral in der Mitte des Spiegelfelds positionierten Turm des Kraftwerks. In dessen Spitze heizte sich dadurch ein keramischer Receiver-Block auf bis zu 900 Grad Celsius auf und erwärmte so eine Flüssigkeit auf 500 Grad Celsius. Über Wärmetauscher verdampftes Wasser versetzte schließlich die Turbinenräder von Stromgeneratoren in Drehung.
Zur Überbrückung der Nachtstunden ohne Sonneneinstrahlung verfügt das Kraftwerk über einen Wärmespeicher aus einem Tank mit geschmolzenen Salzen. Tagsüber mit der konzentrierten Sonnenhitze aufgeheizt, kann damit über mehrere Stunden lang Wasser verdampft und Generatoren weiter betrieben werden. Dieses Speicherprinzip nutzen auch andere moderne Solarthermiekraftwerke, doch eine gesamte Nacht hatten sie bisher nicht überbrücken können.
Heute gelten für die solarthermische Stromerzeugung Kraftwerke mit Parabolspiegeln als die ausgereifteste Technik. Turmkraftwerke stehen bisher in der Plataforma dí Solar bei Almeria und in zwei Kraftwerken nahe Sevilla in der Erprobung. Obwohl die Bau- und Betriebskosten von Turmkraftwerken noch über denen der Parabolspiegel-Technik liegen, haben sie wegen einer höheren Prozesstemperatur das Potenzial für höhere Wirkungsgrade. Kraftwerksplaner, die auch an ersten Wüstenstrom-Projekten in Nordafrika beteiligt sind, gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren beide Technologien parallel in Abhängigkeit vom Standort genutzt werden.
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