Thomas Sieben – Motorrad Touren


Teneriffa 6 – La Gomera

Auf dieser Tour steht ein Tagesbesuch auf La Gomera an. Deshalb ging es schon früh am Morgen nach Los Christianos im Süden von Teneriffa. Von dort braucht die Fähre ca. 1 Stunde nach San Sebastian de la Gomera, dem Ausgangort für alle Unternehmungen auf Gomera. Direkt kann man die Insel nicht erreichen. Es geht nur über einen Flug nach Teneriffa und dann mit der Fähre.

San Sebastián liegt im Osten der nahezu kreisrunden Insel La Gomera im Tal des Barranco de la Villa. Das Flussbett führt allerdings nur nach Regenfällen Wasser. Im oberen Bereich des Barrancos wurden Stauseen (Embalses) angelegt, um das Oberflächenwasser für Bewässerungszwecke zu sammeln. Die Stadt hat knapp über 9000 Einwohner.

La Gomera ist die zweitkleinste der zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln. Die zerklüftete vulkanische Gebirgslandschaft der Insel ist von Wanderwegen durchzogen. In den Nebeln des hoch gelegenen Nationalparks Garajonay wachsen dichte Wälder aus Fernen und moosbedeckten Bäumen. In Richtung Küste führt die Schlucht Valle Gran Rey vorbei an den Hängen des weiß getünchten Dorfs La Calera hinunter zu den schwarzen Sandstränden am Atlantik.

Schluchten, die ins Meer hinabstürzen, weite Täler mit Palmen, sprudelnde Quellen und überall sattes Grün: Die Natur mit ihren wildromantischen Landschaften und der vulkanische Ursprung machen den Reiz aus, den die meisten Menschen an La Gomera so anziehend finden. Diesem Zauber erlag auch die Unesco, die die Insel im Jahr 2011 aufgrund ihrer gut erhaltenen Ökosysteme als Biosphärenreservat auszeichnete. Denn hier wachsen und gedeihen noch Pflanzenarten, die im Rest der Welt längst verschwunden sind.

Noch ein Pluspunkt: die fantastische Aussicht. Von Agulo aus kann man auf den höchsten Berg Spaniens gucken, den Vulkan Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa.

Der Mirador de Abrante , einer der bekanntesten Aussichtspunkte war aber eine Enttäuschung, nicht wegen der Sicht. Er war verwahrlost und geschlossen und man konnte die gläserne Plattform nicht betreten. Ich weiß zwar nicht, ob ich gemacht hätte 😱, aber interessant wäre es gewesen, sie ist über 400 Meter über Grund.

Die meisten Urlauber verbinden mit La Gomera zudem auch die Hippies. Sie lebten vor allem in den 1960-er und 1970-er Jahren in der sogenannten Schweinebucht (dem Playa de las Arenas) in Valle Gran Rey. Auch wenn die Bucht heutzutage kaum mehr von Hippies bewohnt wird, spürst du in Valle Gran Rey noch immer die lockere Atmosphäre, die die Hippies einst auf die Insel brachten. Riechen konnte man auch nichts mehr von betörenden Substanzen, die angeblich hier geraucht wurden 🫣😎.

Auf der Rückfahrt kommt man am Roque de Agando (1.251 m) vorbei. Er beherrscht das nördliche Hügelland der Insel. Von Playa Santiago kann man zu diesem alten Vulkanschlot in vier Stunden wandern, oder wie mit dem Motorrad vorbeifahren. Das umgebende Gestein ist verwittert, während dieser Phonolit, der „klingende Stein“ von längst vergangenen Jahrtausenden zu erzählen scheint. Frappierend ist die Ähnlichkeit zum Zuckerhut von Rio de Janeiro.

Die Fortaleza de Chipude ist keine Festung, sondern ein erhabener Tafelberg im Südwesten der Insel. Vor Jahrmillionen entstanden, bietet er einen faszinierenden Ausblick auf La Gomera und die benachbarten Kanaren-Inseln El Hierro und La Palma.

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2 Antworten zu „Teneriffa 6 – La Gomera“

  1. Avatar von Michael Felber
    Michael Felber

    Bist Du auch Menschen begegnet, die die berühmte Pfeifsprache beherrschten?

    1. Avatar von tsieben
      tsieben

      Hallo Michael,
      nein, die habe ich nicht getroffen. Ich hatte zwar darüber gelesen, aber keinen gefunden.
      Viele Grüße
      Thomas